Eigene Atomuhr

PC-FUNKUHR 1.0

Die eigene Atomzeit

Bekanntlich nimmt es Windows mit der Uhrzeit nicht genau. So kommt es oft zu falsch startenden Programmen und Dateien mit unscharfem Erstellungs- oder Änderungsdatum. Das macht zum Beispiel eine Synchronisierung mit externen Geräten schwer. PC-Funkuhr 1.0 setzt dem ein Ende: Das Tool korrigiert auf Basis eines DCF-Empfängers die Zeiteinstellung Ihres PCs komfortabel und kostenlos über das DCF77-Funksignal (www.dcf77.de). Alles was Sie brauchen, sind ein paar Bauteile aus dem Elektronikladen und das com!-Tool PC-Funkuhr 1.0.

Atomuhr Überblick

Selbstbau ohne Lötarbeiten: Um die Kosten für die notwendige Hardware möglichst niedrig zu halten, braucht das Tool kein fertiges Empfangsgerät, denn diese kosten je nach Ausführung ab 100 Euro aufwärts. PC-Funkuhr setzt auf eine Selbstbaulösung, die auf Einzelkomponenten basiert: Eine kompakte DCF-Empfängerplatine, ein handelsübliches serielles, 9-poliges Null-Modem-Kabel und ein Widerstand sind alles, was Sie benötigen. Die Spezifikationen des DCF-Empfängermoduls ermöglichen seinen direkten Einsatz an der seriellen Schnittstelle des PCs, die im USB-Zeitalter ohnehin verwaist ist.

Alle für den Empfänger benötigten Bauteile erhalten Sie zum Beispiel bei Conrad Electronic (siehe Kasten „Bauteile für den DCF-Empfänger”). Die Gesamtkosten liegen bei 18 Euro. Das ausgewählte DCF-Modul ist zudem mit Schraubklemmen ausgestattet, so dass sich Lötarbeiten erübrigen. Dadurch vereinfacht sich der komplette Aufbau, der bereits nach 10 bis 15 Minuten abgeschlossen ist.

Aufbau des DCF-Empfängers: Zunächst schneiden Sie eine Buchse des seriellen Null-Modem-Kabels ab und legen an diesem Ende die Drähte auf einer Länge von drei Zentimetern frei. Die abgeschnittene Buchse wird nicht mehr benötigt. Für den Anschluss an das DCF-Empfängermodul suchen Sie die Leitungen, die an der verbliebenen Buchse des Kabels mit den Kontakten 1, 4 und 5 verlötet sind. Wenn Sie die Buchse öffnen, sehen Sie die Nummerierung direkt über den Kontakten.

Verbinden Sie das Empfängermodul, den Widerstand und das serielle Kabel. Die Schraubklemmen auf der Platine sind nicht beschriftet, aber die obige Abbildung zeigt Ihnen den Aufbau genau:

  • Schrauben Sie den Draht von Kontakt 5 des seriellen Kabels an der Schraubklemme „GND” (Ground, Masseleiter) fest.
  • Verbinden Sie den Draht von Kontakt 4 und ein Ende des Widerstands mit der Schraubklemme „VCC” (Versorgungsspannung).
  • Den Draht von Kontakt 1 und das andere Ende des Widerstands verbinden Sie mit der Schraubklemme „Signal”.

Damit haben Sie den DCF-Empfänger fertig aufgebaut und schließen ihn für einen Funktionstest an die serielle Schnittstelle an.


Signalempfang und Zeitabgleich: Jetzt kommt das Tool PC-Funkuhr 1.0 zum Zug. Nach dem Start aktiviert das com!- Utility den DCF-Empfänger und erwartet das erste Signal. Haben Sie etwas Geduld, denn Letzteres dauert mitunter einige Sekunden. Sollte sich trotzdem kein Empfang einstellen, prüfen Sie, ob in PC-Funkuhr die richtige serielle Schnittstelle eingestellt ist.

Sobald Signale vom Empfänger eintreffen, stellt das Tool sie grafisch dar. Das liefert Ihnen einen ersten Eindruck, ob die Antenne des Empfängers passend ausgerichtet ist. Störsignale werden in der Grafik rot dargestellt. Je weniger Störungen Sie erhalten, desto besser ist der Empfang. Die möglichst ideale Ausrichtung der Antenne ist auch der Grund, weshalb Sie ein fast zwei Meter langes Anschlusskabel verwenden sollten: Bei dieser Länge ist es kein Problem, die beste Antennenlage zu finden. Tipp: Achten Sie unbedingt darauf, dass sich die Antenne nicht unmittelbar in der Nähe etwa von schnurlosen Telefonen befindet.

Source: COM! 1/2006